Lärmschutz: Empfehlung zu Abflugroute «Amtix» bis Sommer

Kelsterbach (dpa) - Nach monatelangen Gesprächen mit Kommunen und
Bürgern wollen das Forum Flughafen und Region (FFR) und die
Frankfurter Fluglärmkommission im Sommer eine Empfehlung zur
Abflugroute «Amtix kurz» vorlegen. Mit dem Konsultationsverfahren sei
erstmals eine breite Öffentlichkeit an den Beratungen beteiligt
worden, sagte Thomas Jühe, der Vorsitzende der Fluglärmkommission, am
Mittwoch in Kelsterbach bei Frankfurt. Experten hatten eine mögliche
Verlagerung als aktive Lärmschutzmaßnahme ins Gespräch gebracht.

Diese Route soll den Norden Darmstadts entlasten und statt dessen
nördlich gelegene Siedlungsbereiche im Landkreis Darmstadt-Dieburg
überfliegen. Der sogenannten Amtix-Route folgen Flugzeuge, die in
Frankfurt von der Startbahn West starten und dann Richtung Südosten
fliegen. Mehr als 4000 Menschen in extrem lärmbelasteten Gebieten
könnten dabei deutlich entlastet werden, sagte Jühe.

Während Bürger und Kommunen mitdiskutieren und eigene Vorschläge
einbringen konnten, hatten sie allerdings keine
Entscheidungsmöglichkeiten, wie Jühe erklärte. Denn während
einerseits die Zustimmung zu einer zu erwartenden Lärmentlastung
enorm sei, wolle umgekehrt niemand mehr Lärm durch Flugzeuge am
eigenen Wohnort.

In den Beratungen sei zudem eine «strukturelle Benachteiligung»
kleiner Kommunen beklagt worden, sagte Christoph Ewen, der Leiter des
Mediationsteams. Zudem habe es Forderungen nach einer Aktualisierung
des Frankfurter Fluglärmindex gegeben. Insgesamt seien die Gespräche
trotz «sehr kritischer Stimmung» sachlich verlaufen. Konstruktiv war
der Beratungsprozess aus Sicht der FFR dennoch: So wurden neue
Varianten der veränderten Abflugroute in die Beratung aufgenommen.
Während es zunächst fünf Vorschläge gab, von denen einer aus
Sicherheitsgründen nicht länger berücksichtigt wird, werden nun etwa

acht verschiedene Streckenführungen geprüft.