Patientenschützer: Viele Probleme mit Einstufung in den Pflegegrad

Dortmund (dpa) - Immer mehr Menschen suchen bei Patientenschützern
Hilfe wegen Problemen bei der Einstufung in den richtigen Pflegegrad.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz registrierte im vergangenen
Jahr eine gestiegene Zahl an Nachfragen zu diesem Thema, wie sie am
Mittwoch in ihrer Jahresbilanz mitteilte. «Immer wieder mussten wir
Widersprüche wegen einer zu niedrigen Einstufung einlegen», sagte
Vorstand Eugen Brysch.

Insgesamt hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz im abgelaufenen
Jahr wie schon 2017 über 33 000 Beratungsgespräche geführt. Bürge
r
können ein Servicetelefon für eine erste Beratung kostenlos nutzen.
Intensivgespräche sind Mitgliedern, Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 4
sowie schwer demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen
vorbehalten.

Die intensiven Beratungen in akuten Krisen hätten zugenommen,
berichtete die Stiftung. 4200 Mal berieten die Patientenschützer in
solchen Fällen, eine Zunahme um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Neben Beratungen zum Pflegegrad hatten die Menschen auch Fragen zu
gestiegenen Eigenanteilen im Pflegeheim oder suchten Unterstützung
bei der Auseinandersetzung mit Krankenkassen, Ärzten oder Heimen.

Ungebrochen hoch sei der Hilfsbedarf bei Patientenverfügungen.
11 200 Beratungen hat die Stiftung zu Fragen rund um Vollmachten und
Vorsorgedokumenten 2018 durchgeführt - ähnlich häufig wie schon im
Vorjahr. «Viele merken, dass es für eine gute Patientenverfügung
nicht ausreicht, einfach Vordrucke aus dem Internet auszufüllen»,
sagte Brysch.