Mann stellt Namen von mehr als 14 000 HIV-Patienten online

Gegen deren Willen sind die Namen tausender HIV-Patienten an die
Öffentlichkeit gelangt - einschließlich persönlicher Daten. Betroffen

von dem Datenleck im Stadtstaat Singapur sind auch viele Ausländer.

Singapur (dpa) - In Singapur sind durch ein Datenleck die Namen und
persönlichen Angaben von mehr als 14 000 HIV-infizierten Patienten an
die Öffentlichkeit gelangt. Darunter sind auch die Daten von 8800
Ausländern, wie das Gesundheitsministerium des südostasiatischen
Stadtstaats am Montag bestätigte. Demnach wurden die Daten von einem
33-jährigen US-Amerikaner, der mit einem 36 Jahre alten Arzt aus
Singapur zusammen war, gestohlen und ins Internet gestellt. Zum Motiv
wurde zunächst nichts bekannt.

Dem Ministerium zufolge sind insgesamt 14 200 Patienten betroffen -
davon 5400 Menschen aus Singapur, die bis Januar 2013 positiv auf HIV
getestet wurden, und 8800 Ausländer, deren Test bis Dezember 2011 das
Virus auswies. Veröffentlicht wurden die Namen der Patienten,
Kontaktdaten, das jeweilige Test-Ergebnis sowie weitere medizinische
und persönliche Informationen. Aus welchen Ländern die ausländischen

Betroffenen stammen, wurde zunächst nicht bekannt.

Der US-Amerikaner kam demnach über seinen Partner, der zwischen März
2012 und März 2013 Chef einer nationalen Gesundheitsbehörde war, an
die Unterlagen. Wegen Betrugs und Drogen-Delikten wurde er inzwischen
zu 28 Monaten Haft verurteilt. Im vergangenen Jahr sei er aus dem
Stadtstaat abgeschoben worden, hieß es. Auch sein Partner bekam eine
Haftstrafe. Das Ministerium äußerte sein Bedauern über das Datenleck.

Die Betroffenen würden seit dem Wochenende informiert.

Der US-Bürger ist dem Ministerium zufolge selbst mit HIV infiziert.
Er soll dazu aber falsche Angaben gemacht haben, um seine
Arbeitserlaubnis für Singapur nicht zu verlieren.

In Singapur ist Sex zwischen Männern illegal. Nach einem Gesetz, das
noch aus Kolonialzeiten stammt, kann dies mit bis zu zwei Jahren Haft
bestraft werden.