Bau des Wildschweinzauns an deutsch-dänischer Grenze hat begonnen

Padborg (dpa) - Dänemark hat am Montag mit dem Bau seines
umstrittenen Wildschweinzauns an der Grenze zu Deutschland begonnen.
Arbeiter rammten begleitet von großem Medieninteresse bei Padborg,
etwa 200 Meter von der deutschen Seite entfernt, erste Pfosten in den
Boden. An ihnen wurden stabile, 1,50 Meter hohe
Stahlmatten-Zaunelemente befestigt. Da Wildschweine gut graben
können, reiche der Zaun zusätzlich einen halben Meter tief ins
Erdreich, sagte der Leiter der dänischen Naturverwaltung, Bent
Rasmussen, am Montag an der Baustelle. Die Höhe von 1,50 Metern sei
von Experten als hoch genug angesehen worden, damit Wildschweine den
Zaun in der Regel nicht überspringen.

Rasmussen versicherte, dass Wanderer und andere Grenzgänger durch den
Zaun nicht eingeschränkt würden. So gebe es neben den 20 permanenten
offiziellen Schengen-Grenzübergängen an Straßen, Schienen und
Wasserwegen zusätzlich Tore sowie an kleineren Wegen und Pfaden
spezielle Übertritte. Mindestens jeden Kilometer habe man die
Möglichkeit, den nicht stromführenden Zaun zu passieren.

Der Zaun soll den Angaben zufolge spätestens im November
fertiggestellt sein. Dann wäre die komplette, rund 70 Kilometer lange
Landesgrenze zwischen Dänemark und Deutschland abgedeckt. Die Dänen
wollen mit dem Zaun verhindern, dass deutsche Wildschweine nach
Dänemark gelangen und sich auf diesem Weg einmal die Afrikanische
Schweinepest (ASP) in ihrem Land ausbreiten könnte. Bisher gibt es
noch keinen Nachweis des Erregers in Deutschland. Die dänische
Regierung will mit dem Bauvorhaben vor allem die für das Land extrem
wichtige Schweinezucht schützen.

Während dänische Politiker den Start des Zaunbaus als ein wichtiges
Element im Kampf gegen die Tierseuche begrüßten, kam aus
Schleswig-Holstein erneut Kritik: Der Zaun sei keine geeignete
Maßnahme gegen die Afrikanische Schweinepest, aber ein verheerendes
Signal für den europäischen Einigungsprozess.