Kein Urteil im Prozess gegen Arzt aus Halberstadt

Magdeburg (dpa/sa) - Anders als erwartet ist im Prozess gegen einen
Arzt, der Frauen gefügig gemacht haben und für den Tod einer Frau
verantwortlich sein soll, kein Urteil gesprochen worden. Das
Landgericht Magdeburg vertagte am Mittwoch die Verhandlung zunächst
auf den 28. Januar. Zuvor hatte die Verteidigung erfolglos die
Aussetzung des Prozesses gegen den 43-Jährigen beantragt. Hintergrund
war der rechtliche Hinweis der Kammer, dass höhere Strafen in drei
von zehn Anklagepunkten möglich seien.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Chefarzt einer Klinik
unter anderem Vergewaltigung mit Todesfolge vor. Insgesamt sind zehn
Fälle zwischen September 2015 und Februar 2018 angeklagt. Alle Taten
ereigneten sich im Privatleben des gebürtigen Österreichers mit
deutschem Pass. Eine Frau war im Februar 2018 nach einer Überdosis
Kokain gestorben, das der Angeklagte ihr heimlich beim zunächst
einvernehmlichen Sex verabreicht haben soll.

Der Prozess war größtenteils nicht öffentlich - auch die Plädoyer
s.
Wie es nun bei der Fortsetzung des Verfahrens an diesem Montag
weitergeht, war zunächst offen. Denkbar ist, dass es weitere Anträge
der Verteidigung gibt. Aber auch eine Wiederholung der Plädoyers und
ein Urteil sind möglich.