Polizei-Schießstände: Kein Beweis für Erkrankungen durch Schadstoffe

Berlin (dpa/bb) - In der Affäre um schadstoffbelastete Schießstände
der Berliner Polizei gibt es keinen belegten Zusammenhang zwischen
der Arbeit in den Schießständen und späteren Erkrankungen. Das
erklärte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Montag im
Innenausschuss mit Blick auf ein inzwischen fertiges Gutachten der
Uni-Klinik Charité. «Ein kausaler Zusammenhang ist medizinisch nicht
nachweisbar.» Geisel sagte, er verstehe die Sorge und
Erwartungshaltung der Betroffenen. «Wir können aber nicht Wissen
durch Glauben ersetzen.» Die Charité sollte ihr Gutachten noch im
Ausschuss vorstellen.

Eine finanzielle Entschädigung für hunderte möglicherweise Betroffene

gibt es aber trotz des fehlenden Nachweises. Demnach stellten 785
Polizeibeamte Anträge auf Entschädigung. 453 erhalten insgesamt 3,3
Millionen Euro. Nach früheren Angaben sind dafür je nach Schwere der
Erkrankung zwischen 2000 und 80 000 Euro veranschlagt.

Die Betroffenen hatten viel Zeit in den Schießständen verbracht und
immer wieder kritisiert, dass die Luft dort schädlich oder giftig
sei. Das soll an Asbest in Dämmstoffen und schlechter Belüftung, die
den Pulverdampf nicht absaugte, gelegen haben.