Dino-Skelett Tristan bleibt länger in Berlin

Das tiefschwarze Skelett des Tyrannosaurus rex «Tristan Otto» im
Berliner Naturkundemuseum zog bereits Millionen Besucher an. Jetzt
kann er etwas länger bleiben und auch zur Erkrankung Tristans wissen
die Forscher mehr.

Berlin (dpa/bb) - Das Skelett des Tyrannosaurus rex (T. rex) mit dem
Namen «Tristan Otto» wird noch ein Jahr länger im Berliner
Naturkundemuseum zu sehen sein als geplant. «Wir freuen uns, dass
Tristan Otto noch das komplette Jahr 2019 alle Berlinerinnen und
Berliner sowie Gäste dieser Stadt begeistern wird», sagte
Generaldirektor Johannes Vogel am Freitag in Berlin. Unterdessen
haben Wissenschaftler des Museums herausgefunden, dass das Raubtier
aus der Oberkreidezeit nicht an einem Tumor erkrankt war. «Es ist
relativ eindeutig, dass es eine bestimmte Art von Entzündung war»,
sagte Oliver Hampe, Kurator für fossile Säugetiere und Geologie, der
Deutschen Presse-Agentur.

Das mehr als 65 Millionen Jahre alte Skelett sollte eigentlich im
Frühjahr nach Kopenhagen gebracht werden. Doch die Vorarbeiten im
dortigen Naturkundemuseum seien noch nicht abgeschlossen, erläuterte
die Sprecherin des Berliner Naturkundemuseums, Gesine Steiner. Das
Dinosaurierskelett werde Berlin nun voraussichtlich im Frühjahr 2020
verlassen, ein genauer Termin sei noch nicht bekannt.

Die Wissenschaftler hatten aufgrund einer Schwellung im Unterkiefer
zunächst vermutet, dass Tristan Otto an einem Krebstumor litt. «Aber

die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kanäle für die Blutgefäß
e
unzerstört geblieben sind. Das wäre bei einem Tumor anders»,
erläutert Hampe. Über das Schmerzempfinden von Dinosauriern könnten
die Forscher zwar nur spekulieren. «Aber er hatte wahrscheinlich
Schmerzen», sagt Hampe. Details zur Erkrankung Tristans wollten die
Forscher laut Hampe erst in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung
bekanntgeben. Diese stehe noch aus.

Tristan Otto ist laut Museum das bisher einzige Originalskelett eines
T. rex in Europa und zählt zu den am besten erhaltenen Exemplaren
dieser Art weltweit. Das zwölf Meter lange und vier Meter hohe
Skelett wurde 2010 in Montana, USA gefunden. Tristan Otto trägt den
Namen der Söhne der beiden Privateigentümer.

Seit Ende 2015 ist der T. rex in Berlin zu sehen und ein echter
Publikumsliebling. Allein im vergangenen Jahr sahen 735 000 Besucher
Tristan Otto. «Insgesamt waren es seit Dezember 2015 über zwei
Millionen», berichtet Gesine Steiner.