MV-Linke spricht sich für allgemeine Impfpflicht in Deutschland aus

Schwerin (dpa/mv) - Die Linke hat ihre Forderung nach einer
allgemeinen Impfpflicht erneuert. «Impfen bedeutet Leben retten. Es
wäre töricht, das Erreichte durch Halbwissen und Vorurteile über das

Impfen aufs Spiel zu setzen. Deswegen fordern wir eine allgemeine
Impfpflicht für die dringenden Impfempfehlungen des
Robert-Koch-Instituts für alle Kinder bis 14 Jahre», heißt es in
einer am Dienstag in Schwerin verbreiteten Mitteilung der Linken-
Landesvorsitzenden Wenke Brüdgam und Torsten Koplin. Nur wenn
medizinische Gründe gegen die Impfung sprächen, dürfe es Ausnahmen
geben.

Brüdgam und Koplin appellierten an Eltern, sich im Interesse ihrer
Kinder und der Allgemeinheit für verpflichtende Impfungen
aufgeschlossen zu zeigen. Dass Krankheiten wie Röteln, Mumps, Pocken
und Tetanus in westlichen Industrienationen kaum noch vorkämen, sei
flächendeckenden Impfungen zur verdanken.

Ein massiver Masernausbruch in Berlin hatte 2015 die Diskussion um
eine Impfpflicht neu belebt. Während in Mecklenburg-Vorpommern und
Brandenburg 95 Prozent der Erstklässler gegen Masern geimpft sind und
damit die hochansteckende Viruserkrankung als weitgehend eliminiert
gilt, gibt es in westlichen Bundesländern noch Impflücken. Eine
allgemeine Impfpflicht müsste der Bund veranlassen. Doch gibt es
Vorbehalte dagegen, unter anderem wegen fraglicher Sanktionen gegen
Impfverweigerer und des Rechts auf körperliche Unversehrtheit.