Mannheimer Uniklinik braucht mehr Pflegekräfte

Mannheim (dpa/lsw) - Mit einer Werbekampagne und Hilfe bei der
Wohnungssuche will das Universitätsklinikum Mannheim Pflegekräfte
gewinnen. «Das ist Chefsache», betonte der neue Ärztliche Direktor
Hans-Jürgen Hennes am Dienstag. Außerdem soll die im vergangenen Jahr
abgeschaffte Position eines Pflegedirektors wieder besetzt werden.
Derzeit seien 40 Pflegestellen vakant. Das größte Problem seien
kurzfristige Erkrankungen von Mitarbeitern, für die Kollegen dann aus
ihren freien Tagen geholt werden müssten. Deshalb solle auch der
Springerpool von 10 auf 30 Stellen erhöht werden. Das Klinikum hat
rund 1300 Pflegekräfte.

Weiteres Problem für Hennes und den Kaufmännischen Geschäftsführer

Freddy Bergmann ist die mit 75 Prozent relativ geringe Auslastung des
Hauses mit seinen 1350 Betten. Im Bundesschnitt seien es 75 bis 80
Prozent, sagte Bergmann. Ein Wert von 80 Prozent sei auch das Ziel
der Geschäftsführung. «Wir brauchen mehr Patienten.» Dabei sei aber

im vergangenen Jahr deren Zahl um 200 auf unter 47 000 gesunken.

Hinzu komme, dass neue Kapazitäten etwa in der intensivmedizinischen
Versorgung nicht genutzt werden könnten, da das notwendige Personal
fehle, betonte Bergmann. Das Haus in Trägerschaft der Stadt Mannheim
schreibt rote Zahlen - wie viele Krankenhäuser in Deutschland. Um
mehr Wirtschaftlichkeit zu erreichen, setzt Bergmann auf
Kooperationen mit anderen Krankenhäusern. Er halte nichts von einem
«Zerfleischungsprozess», bei dem alle Häuser teure Geräte anschafft
en
etwa für eine Magnetresonanztomographie (MRT), diese aber kaum
genutzt würden.