Bericht: Gesetzliche Krankenkassen sollen Gen-Analyse PID bezahlen

Berlin (dpa) - Die gesetzlichen Krankenkassen sollen laut einem
Medienbericht künftig die umstrittene Präimplantationsdiagnostik für

solche Paare bezahlen, eine Veranlagung zu einer schwerwiegenden
Erbkrankheit haben. Das sei der Wille von Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland
(RND/Dienstag). Es berief sich auf einen Änderungsantrag zum
Terminservice-Gesetz, das derzeit im Bundestag beraten wird. Die
Präimplantationsdiagnostik (PID) hilft, schwere Erbkrankheiten in den
Genen künstlich erzeugter Embryonen noch vor Beginn der
Schwangerschaft zu erkennen.

Dazu werden dem Embryo nach einer künstlichen Befruchtung außerhalb
des Mutterleibs Zellen entnommen, um das Erbgut auf veränderte Gene
zu untersuchen. Damit sollen Totgeburten ebenso vermieden werden wie
die Geburt eines schwer kranken Kindes. Der Bundestag hatte
die PID 2011 nach einem emotionalen Streit in engen Grenzen
zugelassen. Kritiker sahen darin einen Dammbruch hin zu
«Designer-Babys». Die Tests können Paare durchführen lassen, deren

Gen-Anlagen eine Tot- oder Fehlgeburt oder eine schwere Erbkrankheit
des Kindes wahrscheinlich machen. Bislang müssen sie die PID, die dem
Bericht zufolge bis zu 20 000 Euro kostet, aber selbst bezahlen.

Mit der nun geplanten Kostenübernahme werde der damalige
Bundestagsbeschluss im Leistungsrecht der Kassen nachvollzogen,
zitiert das RND aus dem Antrag. Voraussetzung für eine
Kostenübernahme soll demnach sein, dass die Paare verheiratet sind.
Außerdem dürften nur Ei- und Samenzellen der beiden Ehegatten
verwendet werden. Es sei geplant, dass insgesamt drei Versuche zur
Implantation der untersuchten Embryonen in die Gebärmutter bezahlt
werden.