Wieder mehr Organspender in Deutschland

Frankfurt/Main (dpa) - Erstmals seit 2010 ist die Zahl der
Organspender in Deutschland wieder deutlich angestiegen. Im
vergangenen Jahr haben 955 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe für
schwerkranke Patienten gespendet, wie die Deutsche Stiftung
Organtransplantation (DSO) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im
Vergleich zu 2017 ist dies eine Steigerung von knapp 20 Prozent,
damals gab es nur 797 Spender. Damit kommen nun 11,5 Spender auf eine
Million Einwohner.

Von diesen Spendern wurden der Mitteilung zufolge 3113 Organe durch
die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant erfolgreich an
Patienten der acht Mitgliedsländer vermittelt. Darunter waren 1607
Nieren, 295 Herzen, 779 Lebern, 338 Lungen, 91 Bauchspeicheldrüsen
sowie 3 Dünndärme. Das sind 519 Organe mehr als in 2017.

Jeder deutsche Spender habe damit im Durchschnitt drei schwerkranken
Patienten eine neue Lebenschance geschenkt, hieß es von der DSO
weiter. Gleichzeitig konnten in deutschen Kliniken 3264 Organe
verstorbener Spender transplantiert werden. Im Jahr 2017 waren es
2765 Organübertragungen.

Aktuell stehen in Deutschland der DSO zufolge noch immer rund 9400
Patienten auf den Wartelisten für eine Organtransplantation. Die
Stiftung wertete die Zahlen als «ersten Hoffnungsschimmer» für
wartende Patienten. Entscheidende Verbesserungen könnten die derzeit
vom Bundestag geplanten Reformen zur Organspende bringen.