Trotz Impfstoff-Engpasses im Herbst keine Grippewelle in Hessen

Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen hat der Grippevirus nach offiziellen
Zahlen noch keine Welle ausgelöst: Seit Herbstbeginn wurden rund 70
Grippefälle gemeldet. «Die bisherigen Meldezahlen zeigen keine
außergewöhnliche Häufung», sagte eine Sprecherin des
Sozialministeriums in Wiesbaden. Im Winterhalbjahr davor seien es
etwa 215 Fälle gewesen.

Im November war den hessischen Apothekern aufgrund hoher Nachfragen
der Influenza-Impfstoff ausgegangen. Nachdem das
Bundesgesundheitsministerium einen Mangel der Versorgung feststellte
und den Bezug aus anderen EU-Ländern sowie eine Versorgung der
Apotheken und Arztpraxen untereinander erlaubte, konnten laut
hessischem Apothekerverband knapp 30 000 Impfdosen aus Polen und
Schweden nachbestellt werden. Alle Impfdosen seien ausgeliefert
worden; zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine weiteren Nachfragen
mehr. Für die nächste Impfstoffsaison 2019/2020 wolle man zeitnah
Gespräche aufnehmen.

Die Grippewelle im Winter davor werteten Experten als stärkste seit
Jahren. Nach Schätzungen gingen neun Millionen Menschen wegen Grippe
zum Arzt, vermutlich starben daran mehr als 20 000 Menschen
bundesweit, vor allem Ältere. Die Zahl der tatsächlichen Meldungen
bei Gesundheitsbehörden zeigt nur ungefähr den Trend, da nicht jeder
Patient zum Arzt geht und nur ausgewählte Praxen Proben einschicken.