Studie: Männer in Ostdeutschland fühlen sich ungesünder als Frauen

Rostock (dpa/mv) - Männer in Ostdeutschland fühlen sich einer Studie
zufolge ungesünder als Frauen. Direkt nach der Wiedervereinigung sei
dies in Ost und West noch umgekehrt gewesen, teilte das Rostocker
Max-Planck-Institut für demografische Forschung am Dienstag zu einer
Untersuchung der Sozialwissenschaftlerin Mine Kühn mit.

Die Zufriedenheit mit der Gesundheit sei dabei nicht nur ein Maß für
die tatsächliche Gesundheit, erklärte Kühn: «Das selbst wahrgenomme
ne
Befinden der Menschen sagt gleichzeitig viel über ihr Lebensgefühl
aus.» Gründe könnten Stress durch die politischen und sozialen
Veränderungen seit der Wende sein.

Frauen dagegen könnten besser mit psychosozialem Stress umgehen und
hätten sich womöglich deshalb besser von der Nachwendezeit erholt,
glaubt die Forscherin. Während Ost-Frauen mittlerweile ähnlich gute
Gesundheitswerte wie Frauen im Westen aufwiesen, hätten die
ostdeutschen Männer nicht aufgeholt. Sie leben laut Kühn wie schon
vor der Wiedervereinigung so ungesund wie keine der anderen
Bevölkerungsgruppen.