WHO: Mehr als 600 Fälle des lebensgefährlichen Ebola-Virus im Kongo

Goma (dpa) - Im Osten des Kongos sind nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation WHO inzwischen mehr als 600 Menschen an
dem lebensgefährlichen Ebola-Virus erkrankt. Davon seien 560 Fälle
bestätigt, die weiteren 48 wahrscheinlich, teilte die WHO am Freitag
in Genf mit. 365 Menschen seien seit dem Ausbruch im August
gestorben, darunter auch 18 Helfer.

Die Mehrzahl neuer Fälle sei in Städten und im städtischen Umland im

Nordosten des Landes aufgetreten. Die Eindämmung des hämorrhagischen
Fiebers ist in der Provinz Nord-Kivu besonders schwierig, weil in dem
rohstoffreichen Gebiet mehrere bewaffnete Gruppen aktiv sind. Der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist dies inzwischen der
zweitschwerste Ebola-Ausbruch der Geschichte. Bei der bisher
folgenschwersten Ebola-Epidemie in Westafrika kamen 2014/2015 mehr
als 11 000 Menschen ums Leben.

Nach Angaben der WHO wurden die Bemühungen gegen eine weitere
Ebola-Ausbreitung auch durch die blutigen Proteste vor der
Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag beeinträchtigt. Demonstranten
hatten gegen die Verzögerung ihrer Stimmenabgabe protestiert und
dabei unter anderem ein Krankenhaus in der Stadt Beni angegriffen.
Dadurch habe man zeitweise weniger Impfungen durchführen können,
teilte die WHO mit. Die Gesundheitsorganisation zeigte sich zudem
besorgt, dass weitere Unruhen im Land die bisherigen Fortschritte im
Kampf gegen das lebensgefährliche Fieber zunichte machen könnten.