Auch 2018 achtstellige Verluste bei der Mainzer Unimedizin

Mainz (dpa/lrs) - Die Mainzer Universitätsmedizin muss auch 2018
Verluste im zweistelligen Millionenbereich hinnehmen. Der
Jahresabschluss liege noch nicht vor, sagte der Aufsichtsratschef und
rheinland-pfälzische Wissenschaftsstaatssekretär Salvatore Barbaro
(SPD) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Das Defizit wird sich
aber zwischen 30 und 40 Millionen Euro bewegen.» 2017 hatte das Minus
der einzigen rheinland-pfälzischen Uniklinik 33,2 Millionen Euro
betragen. Barbaro verwies auf gestiegene Personalkosten, strukturelle
Zwänge sowie Schließungen unrentabler Bereiche bei umliegenden
Privatkliniken zuungunsten der Universitätsklinik.

Ihr Kaufmännischer Vorstand Christian Elsner und Finanzchef Martin
Herwig haben die Leiter der 53 Einrichtungen der Uniklinik in einem
Schreiben zu den Budgetgesprächen für 2019 eingeladen. Laut dem SWR
ist zunächst auch an die Entlassung von Ärzten gedacht worden.

Aufsichtsratschef Barbaro sagte der dpa: «Niemand steht zur
Disposition. Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen.»
Möglicherweise mache Elsner jedoch Vorschläge, «die von den
Einrichtungen als sehr sparsam angesehen werden. Das ist aber auch
legitim angesichts des hohen Defizits.» Zu früheren Angaben der
Uniklinik, zunächst etwa 40 frei werdende Vollzeitstellen abzubauen,
erklärte Barbaro, dies sei realistisch.

Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) der CDU warf
der rot-gelb-grünen Landesregierung mit Blick auf angeblich zu
streichende Ärztestellen vor, sich einer ausreichenden Finanzierung
der Uniklinik zu verweigern. Barbaro wies dies zurück: Das Land dürfe
nur für Infrastruktur und Forschung Geld überweisen - die Mediziner
dagegen würden von den Krankenkassen finanziert. Die Uniklinik zählt
laut Barbaro insgesamt rund 8000 Beschäftigte.