Huml warnt vor Reisen in Zika-Risikogebiete - zwei Fälle in Bayern

Vor rund 70 Jahren entdeckt war das Zikavirus vor allem 2016 großes
Thema - als die Olympischen Sommerspiele in Brasilien ausgetragen
wurden. Auch wenn es sich gerade in tropischen und subtropischen
Ländern ausgebreitet, ist es auch in Bayern immer noch Thema.

München (dpa/lby) - Trotz sinkender Zahlen von Zikavirus-Infektionen
warnt Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) davor, die Gefahr zu
unterschätzen. «Gerade Schwangere und Frauen, die schwanger werden
wollen, sollten deshalb auf Empfehlung des Auswärtigen Amtes keine
Reisen in Zikavirus-Ausbruchsgebiete unternehmen», sagte sie mit
Blick auf die Weihnachtsferien. «Bei Schwangeren ist eine Infektion
besonders gefährlich, weil sich das Virus auf das ungeborene Kind
übertragen kann.» Eine Infektion mit dem Virus in der Schwangerschaft
könnte beim Fötus unter anderem zu Fehlbildungen des Gehirns führen.


Dem Landesamt für Gesundheit wurden in diesem Jahr den Angaben nach
bis zum 3. Dezember zwei Infektionen mit dem Zikavirus gemeldet.
Beide Patienten waren in einem Risikogebiet, auf den Philippinen und
Kuba, gewesen. Im Vergleichszeitraum 2017 gab es 15 Fälle. Weltweit
kommen Zikavirus-Infektionen den Angaben nach in mehr als 80 Ländern
vor - insbesondere in den Tropen und Subtropen.

Da ein Großteil der Infektionen symptomlos oder nur mit milden
Symptomen verläuft, ist die Dunkelziffer nicht gemeldeter
Zika-Infektionen nach Einschätzung Humls aber wohl hoch. Zu den
Symptomen zählen Ausschlag sowie Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen.
«Wer diese Symptome an sich bemerkt, sollte zum Arzt gehen», betonte
die Gesundheitsministerin, die selbst Medizinerin ist.

Zikaviren werden vor allem durch den Stich infizierter Mücken wie der
Gelbfiebermücke in den Tropen übertragen. Aber auch eine sexuelle
Übertragung ist möglich. Bisher ist keine Übertragung innerhalb
Bayerns bekannt. Huml rät: «Reisende in tropische Länder sollten si
ch
über den aktuellen Stand der Zikavirus-Infektionen in der jeweiligen
Region informieren und von einem Tropen- oder Reisemediziner beraten
lassen. Bei unvermeidbaren Reisen in Risikoländer sollten konsequent
Schutzmaßnamen zur Vermeidung von Mückenstichen getroffen werden.»