Kramp-Karrenbauer: JU-Chef Ziemiak soll neuer Generalsekretär werden

Es ist die erste wichtige Personalentscheidung der neuen CDU-Chefin
Kramp-Karrenbauer. Und sie kommt schnell. Das dürfte als Signal der
Geschlossenheit gedacht sein.

Hamburg (dpa) - Der Chef der Unions-Nachwuchsorganisation Junge
Union, Paul Ziemiak, soll neuer CDU-Generalsekretär werden. Die neue
CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer schlug Ziemiak am Samstag
den rund 1000 Delegierten des Hamburger Parteitages als neuen
Parteimanager vor.

Die Union habe die größte Jugendorganisation, diese Chance sollte
genutzt werden, sagte Kramp-Karrenbauer. Zugleich widersprach sie der
Darstellung, nach der Kampfkandidatur um den Parteivorsitz gebe es
tiefe Risse in der CDU: «Nein, die Partei ist nicht gespalten.»

Es habe es noch nie in der CDU gegeben, dass ein JU-Chef
Generalsekretär geworden sei, sagte die CDU-Chefin. Mit dem Wechsel
muss Ziemiak das Amt des JU-Chefs abgeben. In der CSU hatte es einen
solchen Übergang schon gegeben: Der heutige Ministerpräsident Markus
Söder kam 2003 als JU-Landeschef in Bayern ins Amt des
CSU-Generalsekretärs.

Ziemiak solle nun offiziell auf ihren Vorschlag hin gewählt werden.
Er wäre Kramp-Karrenbauers direkter Nachfolger als Generalsekretär.
Es gehe darum, die Partei zu erneuern, mit einem klaren Kurs und
einer klaren Sprache, sagte Ziemiak. «Wir müssen die Partei des
Rechtsstaates sein.»

Der 33-jährige Ziemiak gilt als Freund von Gesundheitsminister Jens
Spahn, der im Rennen um den Vorsitz unterlegen war. Kramp-Karrenbauer
könnte mit der überraschenden Personalie sowohl die Jungen in der
Partei als auch konservative Kritiker der Politik der bisherigen
Vorsitzenden Angela Merkel ansprechen.

Am Freitag war die frühere saarländische Ministerpräsidentin in einer

Kampfabstimmung gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz zur
Nachfolgerin von Kanzlerin Angela Merkel zur CDU-Vorsitzenden gewählt
worden.

Am zweiten Tag des Parteitags sagte Unionsfraktionschef Ralph
Brinkhaus (CDU), die Union müsse zur Sacharbeit zurückkehren. Sie
müsse dafür sorgen, dass die Menschen sicher und gut leben könnten,
dass das Land eine Zukunft habe. Der dpa sagte er: «Allen ist nach
dieser Wahlentscheidung klar, dass die CDU nur stark ist, wenn alle
Parteimitglieder und alle Parteiflügel an einem Strang ziehen.»