Düsseldorfer Uniklinik: Erneut Anstieg von Kohlenmonoxid-Vergiftungen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Düsseldorfer Uniklinik hat erneut einen
deutlichen Anstieg der Behandlungen wegen Kohlenmonoxid-Vergiftungen
verzeichnet. Bis Ende November seien bereits mehr als 180 Menschen in
der speziellen Druckkammer behandelt worden. Rund 50 Fälle sind
demnach auf das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) zurückzuführen.
Im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt rund etwa
Behandlungen, davon 40 durch Shishas, wie ein Kliniksprecher am
Freitag erklärte.

«Kohlenmonoxidvergiftungen sind lebensgefährlich», warnte der
leitende Druckkammerarzt der Uniklinik, Sven Dreyer. Die Klinik hatte
bereits im vergangenen Jahr von einem sprunghaften Anstieg der
Behandlungen in ihrer Druckkammer berichtet.

Das giftige Kohlenmonoxid kann man nicht riechen, sehen oder
schmecken. Die frühen Anzeichen einer Vergiftung wie Übelkeit,
Schwindel und Kopfschmerzen würden beim Shisha-Rauchen oft fälschlich
auf einen Rauschzustand durch den Tabak zurückgeführt.

Die Druckkammer in Düsseldorf steht rund fünf Millionen Menschen der
Rhein-Ruhr-Region zur Verfügung. Weitere solche Kammern gibt es in
NRW in Aachen und Münster. Andere Gefahrenquellen seien defekte
Gasthermen oder die Nutzung von Holzkohlegrills in der Wohnung.

Bei der Therapie in der Druckkammer wird mit Überdruck 100 Prozent
Sauerstoff verabreicht, um das Kohlenmonoxid aus dem roten
Blutfarbstoff und lebenswichtigen Organgeweben zu verdrängen.