Zeiss Meditec: Mehr Umsatz mit Lasern und künstlichen Linsen

Jena (dpa) - Neue Operationsmikroskope sowie Laser zur Korrektur von
Sehfehlern haben das Geschäft des Jenaer TecDax-Unternehmens Carl
Zeiss Meditec angekurbelt. Der Konzernumsatz stieg im Ende September
abgeschlossenen Geschäftsjahr um 7,6 Prozent auf 1,28 Milliarden
Euro, wie der Vorstand am Freitag in Jena mitteilte. Das Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 197,1 Millionen Euro über dem
Vorjahreswert von 180,8 Millionen Euro.

Positiv wertete Vorstandschef Ludwin Monz die Entscheidung der
Frankfurter Börse, den Medizintechnikkonzern Ende Dezember auch in
den MDax der mittelgroßen Börsentitel aufzunehmen. «Das gibt der
Aktie noch mehr Sichtbarkeit. Das ist gut», sagte Monz bei der
Vorlage der Zahlen für das Geschäftsjahr 2017/18 in Jena.

Das Jenaer Unternehmen ist auf Ausrüstungen zur Diagnose und
Behandlung von Augenerkrankungen sowie für die Mikrochirurgie
spezialisiert. Der Umsatz der Sparte Augenheilkunde, die auch
künstliche Linsen für trübe Augen beim sogenannten Grauen Star
liefert, stieg im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 933,3 Millionen
Euro, der der Mikrochirurgie um 12 Prozent auf 347,6 Millionen Euro.

Monz führte diese Entwicklung unter anderem auf neue OP-Mikroskope
zurück, die 3D-Darstellungen auf Bildschirmen bei Operationen
beispielsweise am Gehirn ermöglichen. Der Operateur muss laut Monz
nicht mehr direkt durch das Mikroskop blicken. Positiv wertete der
Vorstandschef einen Umsatzanstieg auf dem amerikanischen Markt. «Das
Plus von 7,5 Prozent freut uns, nachdem wir dort lange nur ein
geringes Wachstum hatten.»

Unter dem Strich erwirtschaftete Zeiss Meditec im vergangenen
Geschäftsjahr einen Gewinn von 126,2 Millionen Euro. Er lag damit
unter dem Vorjahreswert von 135,8 Millionen Euro. Der Vorstand
begründete das mit Sondereffekten sowie Aufwendungen zur
Absicherungen von Währungsschwankungen vor allem beim Umrechnungskurs
von Dollar in Euro.

Das Jenaer Unternehmen gehört zum baden-württembergischen Optik- und
Elektronikkonzern Carl Zeiss AG (Oberkochen), der laut Monz aktuell
59 Prozent der Aktien an Zeiss Meditec hält. Das umsatzstärkste
börsennotierte Unternehmen in Thüringen beschäftigt rund 3000
Mitarbeiter im In- und Ausland.