Laschet: Wahl um CDU-Parteivorsitz ist «keine Richtungsentscheidung»

Berlin (dpa) - Die Wahl der neuen CDU-Führung ist aus Sicht des
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, Armin Laschet, keine
Richtungsentscheidung. «Es war sehr häufig die Frage eines
unterschiedlichen Stils, vielleicht eigene Akzente, aber an den
Grundfragen, die die CDU seit Jahren bewegt, da haben alle
festgehalten», sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende am Freitag
im ZDF-«Morgenmagazin» mit Blick auf den Wahlkampf der drei
Kandidaten. Bisher haben sich Generalsekretärin Annegret
Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und der ehemalige
Unionsfraktionschef Friedrich Merz um den Posten beworben.

1001 Delegierte entscheiden an diesem Freitag auf dem Bundesparteitag
in Hamburg, wer Angela Merkel an der Parteispitze ablöst. Merkel
plant aber, bis zum Ende der Legislaturperiode weiter Kanzlerin zu
bleiben.

Alle drei Kandidaten seien an den großen Koalitionsvertrag gebunden
und aus seiner Sicht pro-europäisch, «so dass ich nicht erkenne, dass
nach dem heutigen Tag ein Richtungswechsel einsetzen würde», sagte
Laschet. Dieser Kurs sei richtig, nun sei es wichtig, sich darauf zu
konzentrieren, dass die große Koalition gute Arbeit mache. «Ein Jahr
wie 2018 können wir uns nicht mehr erlauben, wo so viel gestritten
worden ist.» Insbesondere bei der Europawahl im Frühjahr 2019 komme
es auf viel an - «das traue ich allen Dreien zu».

Er halte an seiner Entscheidung fest, sich nicht öffentlich zu seiner
Präferenz zu äußern. Entschieden habe er sich aber schon lange. Zuvor

hatten sich bereits Parteigrößen wie Bundestagspräsident Wolfgang
Schäuble (Merz) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier
(Kramp-Karrenbauer) für einen Favoriten ausgesprochen.