Kritik an Transplantationsprogramm - Kölner Klinikum wehrt sich

Berlin/Köln (dpa/lnw) - Kontrolleure haben bei der Überprüfung eines

Herztransplantationsprogramms an einer Kölner Klinik nach eigenen
Angaben Unregelmäßigkeiten festgestellt. Das teilten die Prüfungs-
und Überwachungskommissionen von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen
Krankenkassen bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2017/2018 am
Donnerstag in Berlin mit. Demnach seien «systematische
Unregelmäßigkeiten» bei dem Programm des Universitätsklinikums
Köln-Lindenthal festgestellt worden.

Die Klinik widersprach der Kritik vehement. Unmittelbar nach
Bekanntwerden eines vorläufigen Prüfberichts im Sommer habe man die
Interne Revision mit einer unabhängigen Prüfung des
Herztransplantationsprogramms der Jahre 2013 bis 2015 beauftragt.
«Diese Prüfung hat ergeben, dass der Vorwurf der Bundesärztekammer
nicht gerechtfertigt erscheint», erklärte ein Sprecher am Donnerstag.
In dem Dissens gehe es um unterschiedliche Auffassungen bezüglich der
Beschreibung des Mobilitätsgrades der jeweiligen Patienten. Dies
seien aber nicht objektive Parameter, die für eine Organvergabe
entscheidend seien.

Bei den Prüfungen wird untersucht, ob bei Anmeldungen zu Wartelisten
- vor allem in dringendsten Fällen - gegen Richtlinien verstoßen
wurde. Hintergrund der Kontrollen sind auch Organspende-Skandale von
2012, die sich um Manipulationen bei Wartezeiten drehten. Träger der
Kommissionen sind Bundesärztekammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft
und Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen.