Seehofer traut sich keine Prognose für CDU-Wahl zu

Brüssel (dpa) - Innenminister Horst Seehofer will keinen Tipp
abgeben, wer das Rennen um den CDU-Vorsitz macht. «Ich traue mir
trotz langer Tätigkeit in der Politik nicht zu, eine Prognose
abzugeben», sagte der CSU-Politiker am Donnerstag am Rande eines
EU-Treffens in Brüssel. «Das ist eine der Personalentscheidungen, wo
es einem objektiv - wenn man nicht Wahrsager sein will - unmöglich
ist, das vorherzusagen.»

Der Frage nach seinem Wunschkandidaten wich Seehofer aus. «Wir haben
schon genug Diskussionen dadurch, dass führende Politiker
Wunschkandidaten geäußert haben. Ich finde, der Respekt vor einem
Parteitag gebietet, dass man den Delegierten diese Entscheidung
überlässt.»

Der CDU-Bundesparteitag entscheidet an diesem Freitag, wer Angela
Merkel an der Spitze der Partei folgt. Die Kanzlerin gibt den Vorsitz
nach mehr als 18 Jahren auch unter dem Druck von Wahlschlappen und
anhaltendem Unmut in Teilen von Partei und Bevölkerung auf. Als
aussichtsreichste Kandidaten gelten Generalsekretärin Annegret
Kramp-Karrenbauer sowie der frühere Unionsfraktionschef Friedrich
Merz; Gesundheitsminister Jens Spahn werden weniger Chancen
eingeräumt. Es wird mit einem knappen Wahlausgang gerechnet.