Kramp-Karrenbauer fordert Entlastung für Bezieher kleiner Renten

Berlin (dpa) - Kurz vor der Entscheidung über den CDU-Vorsitz hat
Kandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer Entlastungen für Bezieher
kleiner Renten vorgeschlagen. «Ich möchte den Blick auf kleine Renten
richten und die alte Regel «Mehr Netto vom Brutto» anwenden», sagte
die CDU-Generalsekretärin der Zeitung «Die Welt» (Donnerstag). Sie
will bei den Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung ansetzen:
«Bei diesen Beiträgen sollten wir die Menschen entlasten.»

Dem Bericht zufolge stellt sie sich vor, dass diese Beiträge bei
Renten von etwa bis zu 500 Euro komplett von der Rentenversicherung
bezahlt werden. Bei Renten von bis zu 1000 Euro sollen die Beiträge
sich demnach langsam dem normalen Arbeitnehmeranteil annähern. Zur
Finanzierung will Kramp-Karrenbauer Steuermittel heranziehen.

Mit dem Vorschlag grenzte Kramp-Karrenbauer sich auch von ihrem
Konkurrenten um die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Chefin,
Friedrich Merz, ab. Der frühere Unionsfraktionschef hatte am
Wochenende mit dem Vorschlag Schlagzeilen gemacht, die private
ergänzende Altersvorsorge über Aktien steuerlich zu begünstigen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der die Kandidatur von
Kramp-Karrenbauer unterstützt, wandte sich gegen eine
Sonder-Förderung für Altersvorsorge über Aktien. «Ich habe nichts
dagegen, künftig auch den Erwerb von Aktien zu fördern, aber der
Aktienerwerb darf gegenüber allen anderen Anlageformen nicht etwa
durch einen Extra-Freibetrag bevorzugt werden», sagte der
CDU-Politiker der «Rheinischen Post» (Donnerstag).

Der CDU-Bundesparteitag entscheidet am Freitag über
die Merkel-Nachfolge. Kramp-Karrenbauer und Merz gelten als die
beiden aussichtsreichsten Kandidaten.