Spahn fordert für seine Generation in CDU mehr Führungsverantwortung

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die CDU
aufgefordert, der jüngeren Generation mehr Führungsverantwortung zu
geben. «Wenn man mit 38 noch «blutjung» ist in der CDU, dann ist das

vielleicht Teil des Problems», sagte der CDU-Vorsitzkandidat am
Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Vieles sei im Moment in Deutschland
in der Verantwortung der 60- und 70-Jährigen. «Das ist auch ok, dem
Land geht es gut. Viele der Jüngeren fragen sich aber, ist es
eigentlich noch gut, wenn wir mal älter sind.» Es sei die
Verantwortung seiner Generation, die beiden kommenden Jahrzehnte zu
gestalten. «Und dafür trete ich an.»

Ein Parteitag in Hamburg entscheidet am Freitag über die Nachfolge
von Kanzlerin Angela Merkel an der CDU-Spitze. Spahn werden neben
seinen aussichtsreichen Mitbewerbern, der 56 Jahre alten
Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und dem 63-jährigen
Ex-Fraktionschef Friedrich Merz, weniger Chancen eingeräumt.

Über eine mögliche Niederlage befragt, sagte er in einem Podcast von
Radio RTL und 105'5 Spreeradio: «Der Typ Schmollecke bin ich nicht.
Ich werde weiter in der CDU und in der Regierung mitarbeiten und
Impulse setzen.»

EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger bekräftigte am Mittwoch im
Deutschlandfunk seine Unterstützung für Merz. Es stünden
wirtschaftlich schwierige Zeiten an, für Friedrich Merz spreche
besonders seine Erfahrung in Sachen Wirtschaft- und Arbeitspolitik.
Außerdem sei Merz fünf Jahre im Europäischen Parlament gewesen und
wisse, wie die Wirtschaft ticke.