«Gefallen für Reiche» - Klingbeil kritisiert Merz' Rentenvorschlag

Berlin (dpa) - SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat den Vorschlag
des Kandidaten für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, zu
Steuervorteilen für eine Altersvorsorge über Aktien zurückgewiesen.
«Was er vorschlägt, ist ein riesiger Schritt in die Privatisierung
der Rente», sagte Klingbeil am Montag. «Das ist ein
milliardenschwerer Gefallen für Reiche und vor allem für seine
Kollegen bei Blackrock.»

Merz, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender beim Vermögensverwalter
Blackrock Deutschland, hatte am Wochenende vorgeschlagen, die
Altersvorsorge über Aktien steuerlich zu begünstigen. «Ich spreche
über eine ergänzende Altersvorsorge, die neben die gesetzliche
Rentenversicherung treten muss», sagte der frühere
Unionsfraktionschef am Sonntag in der ARD-Sendung «Bericht aus
Berlin».

Das hält Klingbeil für den falschen Weg. «Wir sind gerade dabei, die

gesetzliche Rente zu stärken», sagte der SPD-Generalsekretär. Das
helfe der großen Mehrheit und sei der richtige Weg. «Nicht die
Privatisierungsfantasien der CDU.» Merz bewirbt sich neben
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als einer von drei prominenten
Christdemokraten auf die Nachfolge von Angela Merkel an der
Parteispitze.

CSU-Chef Horst Seehofer reagierte verhalten auf Merz' Vorschlag.
«Hauptelement und Fundament der Alterssicherung muss auch in Zukunft
die gesetzliche Rente sein», sagte der Innenminister dem «Münchner
Merkur» (Dienstag). «Aktien können erfahrungsgemäß auch an Wert
verlieren», gab Seehofer zu bedenken.