Wieder etwas mehr junge Komasäufer im Norden

Kiel (dpa/lno) - Die Zahl jugendlicher Komasäufer ist in
Schleswig-Holstein wieder gestiegen. Im Jahr 2017 kamen nach
Informationen der Krankenkasse DAK-Gesundheit 681 Kinder und
Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Nach bisher
unveröffentlichten Zahlen des Statistikamtes Nord gab es demnach im
Vergleich zu 2016 eine Erhöhung um drei Prozent.

Den Angaben zufolge wurden im vergangenen Jahr 391 Jungen und 290
Mädchen aus Schleswig-Holstein im Alter zwischen 10 und 20 Jahren
nach Alkoholmissbrauch in die Klinik gebracht. Das waren 20 mehr als
2016. Den größten prozentualen Anstieg - um 20 Prozent - gab es bei
den 10 bis unter 15 Jahre alten Jungen. In dieser Altersgruppe kamen
2017 insgesamt 29 Rauschtrinker in die Klinik - fünf Kinder mehr als
im Vorjahr. Im Langzeitvergleich zum Jahr 2006 stieg die Zahl der
jugendlichen Komasäufer um 22 Prozent.

«Kinder und Jugendliche müssen so gestärkt werden, dass sie selbst
erkennen, dass sinnloses Betrinken weder cool noch schlau ist», sagte
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Hier hätten in erster Linie
Eltern, Freunde und das Umfeld junger Menschen eine Vorbildfunktion.
«Die negative Entwicklung zeigt uns, dass wir den Weg der
Alkoholprävention konsequent fortsetzen müssen», sagte der Leiter der

DAK-Landesvertretung, Cord-Eric Lubinski.