Welt-Aids-Tag - HIV-Gefahr nicht vergessen

Berlin (dpa/bb) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller
(SPD) hat zum Welt-Aids-Tag an diesem Samstag vor einem Vergessen der
Immunschwächekrankheit gewarnt. «Aids ist und bleibt ein brennendes
Thema», sagte Müller. «Trotz zahlreicher wirksamer Medikamente kann
eine unentdeckte oder unbehandelte HIV-Infektion weiterhin zu Aids
führen.» Und damit zum Tod. Seit Beginn der Epidemie in den 1980er
Jahren seien mehr als 4900 Menschen in der Hauptstadt an Aids
gestorben. Bundesweit waren es rund 29 000.

Noch immer gibt es Neuinfektionen. Doch die Hauptstadt sei auf einem
guten Weg, die Aids-Epidemie bis 2030 zu beenden, teilte die
Senatsgesundheitsverwaltung mit. Dazu müssen bis 2020 mindestens 90
Prozent der HIV-infizierten Menschen von ihrer Infektion wissen. Von
ihnen müssen 90 Prozent in Behandlung sein. Und wiederum 90 Prozent
der Behandelten müssen durch die Therapie das Virus so unterdrücken,
dass sie weder selbst erkranken noch andere anstecken.

Die Daten für das Jahr 2017 zeigten, dass Berlin dieses Ziel erstmals
fast erreicht hat: Von den Berliner HIV-Infizierten kennen
schätzungsweise 89 Prozent ihren Status. 92 Prozent von ihnen sind in
Behandlung. Bei 95 Prozent dieser Patienten ist die Therapie
erfolgreich. Wünschenswert wären noch mehr HIV-Tests.