Mehr HIV-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin (dpa/mv) - Die Zahl der HIV-Infektionen in
Mecklenburg-Vorpommern hat im vergangenen Jahr zugenommen. Das
Robert-Koch-Institut in Berlin schätzt die Zahl der Neuinfektionen
2017 im Nordosten auf 50 bis 80, wie das Institut im Internet
bekanntgab. Insgesamt lebten in MV geschätzt etwa 880 Menschen und
damit 120 mehr als im Vorjahr mit dem HI-Virus, das bei
Nichtbehandlung Aids auslöst. Davon hätten 660 eine gesicherte
Diagnose. Ein Jahr zuvor traf dies nach Angaben des
Gesundheitsministeriums in Schwerin auf 600 Menschen zu. Bundesweit
geht das Robert-Koch-Institut von einem leichten Rückgang der
Neuinfektionen aus.

Männer, die Sex mit Männern haben, sind nach wie vor am stärksten von

einer Neuinfektion betroffen, hieß es. Ihr Anteil an der Gesamtzahl
der HIV-Infizierten sei bundesweit und auch in Mecklenburg-Vorpommern
aber gesunken - von 66,6 Prozent im Jahr 2016 auf 53,8 Prozent im
Jahr 2017. Dies lege die Schlussfolgerung nahe, dass der Ausbau
zielgruppenspezifischer Testangebote und ein früherer
Behandlungsbeginn Erfolge zeigten, erklärte das Ministerium unter
Berufung auf das Institut.

«Dieser Weg muss konsequent weiter umgesetzt werden, insbesondere
durch eine weitere Verbesserung der Testangebote und die
Gewährleistung des Zugangs zur Therapie für alle von HIV betroffenen
Menschen», sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Am Samstag
(1. Dezember) ist Welt-Aids-Tag. An diesem Tag soll für die
gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit der
Immunschwächekrankheit geworben werden. Unwissenheit führe noch immer
zu Ängsten, hieß es.