Darmkrebstest wird weniger genutzt - Barmer: erschreckender Trend

Hamburg (dpa) - Wegen guter Behandlungsmöglichkeiten im Frühstadium
ist die Darmkrebsvorsorge besonders lohnenswert. Doch immer weniger
Menschen nehmen an dem üblichen Stuhltest teil. 2016 nutzten 11,4
Prozent weniger Menschen in Deutschland sogenannte Hämoccult-Tests
als noch 2012, wie die Barmer-Krankenkasse anhand der
Abrechnungsdaten von gesetzlich Versicherten aller Kassen ermittelte.

2012 ließen knapp 3,9 Millionen Männer und Frauen ab 50 Jahren eine
Stuhlprobe auf Blutspuren untersuchen, 2016 waren es noch gut 3,4
Millionen. Gleichzeitig stieg allerdings die Zahl der
Darmspiegelungen zwischen 2012 und 2017 um knapp 20 Prozent. Die
absolute Zahl der Teilnehmer ist mit rund 467 000 aber bei weitem
nicht so groß wie beim Hämoccult-Test.

«Es ist erschreckend, dass immer weniger Menschen die
Darmkrebsfrüherkennung in Anspruch nehmen, insbesondere vor dem
Hintergrund, dass Darmkrebs bei Männern die dritthäufigste
Krebserkrankung und bei Frauen die zweithäufigste ist», sagte der
Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg, Frank Liedtke. Jährlich

erkranken in Deutschland 73 000 Menschen an Darmkrebs, 30 000
sterben.