Giffey will ärmere Frauen bei Kauf von Verhütungsmitteln unterstützen

Berlin (dpa) - Das Bundesfamilienministerium prüft Möglichkeiten,
Frauen mit geringem Einkommen beim Kauf von Verhütungsmitteln zu
unterstützen. «Jede Frau hat ein Recht auf eine sichere und gut
verträgliche Empfängnisverhütung. Aber nicht alle Frauen können sic
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die Kosten für die Pille oder Spirale leisten», sagte Ministerin
Franziska Giffey (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe
(Freitag). Daher untersuche ihr Ministerium, «ob und wie der Bund
Frauen, die wenig Geld haben, dabei unterstützen kann zu verhüten».

Giffeys französische Kollegin Agnès Buzyn hatte diese Woche
angekündigt, dass ihre Regierung im Kampf gegen HIV die Ausgabe von
Gratis-Kondomen auf Rezept einführen wird. Jeder, ob Mann oder Frau,
könne demnächst zum Arzt gehen und sich Präservative verschreiben
lassen, die dann von der Krankenkasse bezahlt würden.

Giffey verwies auf ein vom Familienministerium gefördertes
Modellprojekt Beratung, Information, Kostenübernahme bei Verhütung
(Biko). Der Beratungsstellenverbund pro familia will damit den Bedarf
an der Kostenübernahme bei Verhütung ermitteln. «An sieben Standorten

können Frauen, die Sozialleistungen oder Bafög beziehen, kostenfrei
rezeptpflichtige Verhütungsmittel bekommen. Das Angebot kommt sehr
gut an. Bis Ende September haben es weit mehr als 4000 Frauen in
Anspruch genommen», sagte Giffey. Biko läuft demnach noch bis Juni
2019, anschließend soll das Projekt ausgewertet werden. Anhand der
Auswertung solle über eine Unterstützung bei Verhütungsmitteln
entschieden werden.