Falscher Kinder- und Jugendtherapeut vor Gericht

Mannheim (dpa) - Als Dr. med. Dipl.-Psych. soll ein heute
38-jähriger Mann Kinder und Jugendliche in Mannheim behandelt haben -
ohne dafür die notwendige Qualifikation zu haben. Dafür muss er sich
am Donnerstag (13.00 Uhr) vor dem Amtsgericht Mannheim verantworten.
Der Angeklagte soll ein Abschlusszeugnis, ein Diplom über die
Verleihung des Doktorgrades sowie ein Diplom der Psychologie von
einer ungarischen Universität gefälscht haben, um eine Zulassung für

einen Vertragssitz in der Quadratestadt von der Kassenärztlichen
Vereinigung zu erhalten. Für Abrechnungen in den Jahren 2015 und 2016
soll er Honorarzahlungen für erbrachte Behandlungen in Höhe von
111 726 Euro von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg
erhalten haben (Az: 1 Ls 203 Js 36 19/17).

Der gebürtige Ungar hat sich im Ermittlungsverfahren laut Gericht
geständig gezeigt. Er absolviert gerade eine Ausbildung als
Rettungssanitäter. Die Anklage lautet auf schweren Betrug, für den es
einen Strafrahmen von sechs Monaten bis zehn Jahre Freiheitsstrafe
gibt. Auf Urkundenfälschung steht eine Haft von bis zu fünf Jahren
oder eine Geldstrafe. Mit einem Urteil wird am Donnerstag gerechnet.