Ärztekammer: «Dr. Google» kann Praxisbesuch nicht ersetzen

Hannover (dpa/lni) - Immer mehr Menschen holen sich medizinischen Rat
im Internet. Allerdings kann «Dr. Google» aus Sicht der Ärztekammer
den persönlichen Praxisbesuch nicht ersetzen. «Die ständige
Erreichbarkeit von mehr oder minder zutreffenden medizinischen
Informationen im Internet führt bei vielen Patienten zu starker
Verunsicherung», sagte Kammerpräsidentin Martina Wenker anlässlich
des sogenannten niedersächsischen Digitalgipfels Gesundheit am
Mittwoch.

Wenker verwies auf die Angststörung «Cyberchondrie». Dabei googeln
Menschen eigene Symptome und bilden sich unbegründet schwere
Krankheiten ein. «Wir Ärzte müssen die Ängste dieser Patienten
ernstnehmen und die vielen Informationen für sie richtig einordnen -
und das geht vor allem im direkten Arzt-Patienten-Kontakt.»

Die Veranstaltung am Mittwoch befasst sich nicht nur mit der
«Cyberchondrie», sondern auch mit der Telemedizin. Vom 1. Dezember an

dürfen Patienten auch ausschließlich per Telefon, SMS, E-Mail oder
Online-Chat behandelt werden. Zuvor war das nur nach einem ersten
persönlichen Kontakt in der Praxis möglich. Der Deutsche Ärztetag
hatte die Lockerung der Fernbehandlungen im Mai auf den Weg gebracht.
Allerdings müssen auch die einzelnen Landesärztekammern zustimmen.