Uni-Klinik gründet neues Herzzentrum

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Das Frankfurter Universitätsklinikum hat
die Versorgung von Herzpatienten neu organisiert. In dem neuen
universitären Herzzentrum arbeiten Kardiologen und Herzchirurgen
enger zusammen, wie die leitenden Ärzte an Dienstag in Frankfurt
berichteten. Sie schauen sich Patienten in gemeinsamen Sprechstunden
an und entscheiden zusammen über die beste Therapie.

Die bisher getrennten Fachbereiche haben jetzt eine gemeinsame
Leitung und ein gemeinsames Budget. Ein eigenes Gebäude gibt es noch
nicht: Der Neubau der cardio-chirurgischen Intensivstation wird
gerade gebaut und soll in zwei bis drei Jahren fertig sein. 70 bis 75
Ärzte sind laut Uni-Klinik im Herzzentrum tätig. Jährlich werden rund

4000 stationäre und 20 000 ambulante Fälle behandelt.

Eine Besonderheit ist nach Angaben der beteiligten Professoren, dass
auch Narkoseärzte gleichberechtigt Teil des interdisziplinären Teams
sind. Erkrankungen des Herzens zählen zu den häufigsten Todesursachen
in Industrienationen. Die Verfahren zur Behandlung von Herzproblemen
würden immer komplexer, die Patienten im Durchschnitt immer älter,
sagten die Leiter des Zentrums. Daher sei es wichtig, zum Wohle des
Patienten «enger zusammenzurücken».

Viele Eingriffe am Herzen können ohne Schneiden durch Sonden
(minimalinvasiv) durchgeführt werden. Im Herzkatheterlabor wurde am
Dienstag in einem Raum eine künstliche Herzklappe eingesetzt, nebenan
wurde eine defekte Klappe mit einer Klammer verschlossen.