Spahn kontert Merz: CDU hat sich Aufstieg der AfD entgegengestellt

Berlin (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Kritik seines
Mitbewerbers um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, zurückgewiesen, die
Union habe den Aufstieg der AfD stillschweigend hingenommen. «Viele
tausend CDU-Wahlkämpfer und Parteimitglieder haben sich dem Aufstieg
der AfD entgegen gestellt», sagte Spahn der «Rhein-Neckar-Zeitung»
(Dienstag). Das CDU-Präsidiumsmitglied räumte aber auch Fehler ein:
«Natürlich tragen wir auch eine Mitverantwortung dafür, dass die AfD

jetzt in allen Landesparlamenten und im Bundestag sitzt. Die gute
Nachricht daran ist: Wir haben auch die Chance, die AfD wieder
verschwinden zu lassen.»

Merz hatte am Wochenende dem Deutschlandfunk gesagt, die CDU habe die
Wahlerfolge der AfD in Bund und Ländern mit einem «Achselzucken» zur

Kenntnis genommen. Dafür war er unter anderem von Generalsekretärin
Annegret Kramp-Karrenbauer, die ebenfalls für den CDU-Vorsitz
kandidiert, scharf kritisiert worden.

Die CDU geht in dieser Woche in die zweite Runde ihrer
Regionalkonferenzen, bei denen sich die wichtigsten Kandidaten für
den Parteivorsitz der Parteibasis vorstellen. Am Dienstag (18.00 Uhr)
treten Kramp-Karrenbauer, Spahn und Merz in Böblingen in
Baden-Württenberg bei der fünften von insgesamt acht Konferenzen auf.
Anschließend folgen Regionalkonferenzen in Düsseldorf am Mittwoch, in
Bremen am Donnerstag und zum Abschluss am Freitag in Berlin. Über die
Nachfolge von Angela Merkel an der Spitze der CDU entscheidet ein
Bundesparteitag Anfang Dezember in Hamburg.