Zahl der HIV-Neuinfektionen in Rheinland-Pfalz rückläufig

Trier (dpa/lrs) - Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist in
Rheinland-Pfalz leicht zurückgegangen. Nach neuesten Zahlen des
Robert Koch-Instituts wurde sie für 2017 auf 90 geschätzt, wie die
Aids-Hilfe Trier am Montag in Trier mitteilte. Dies seien 20
Neuinfektionen weniger als im Vorjahr. «Damit können wir erstmals
seit etlichen Jahren wieder einen Rückgang dieser Zahl verkünden»,
sagte Bernd Geller von der Aids-Hilfe. Landesweit leben demnach mehr
als 2200 Menschen in Rheinland-Pfalz mit HIV oder Aids.

Der positive Trend gehe vor allem darauf zurück, dass in der Gruppe
der Männer, die Sex mit Männern haben, die Bereitschaft für Tests
gestiegen sei. So könnten Neuinfektionen früher entdeckt und eine
HIV-Therapie begonnen werden. «Wer weiß, dass er HIV-positiv ist und
unter eine Therapie gestellt wird, ist nach spätestens einem halben
Jahr für Sexualpartner nicht mehr ansteckend», sagte Geller.

Für die Region Trier ging die Aids-Hilfe von rund 20 HIV-Neudiagnosen
im Jahr 2016 aus. Die Zahl der HIV-infizierten Menschen wurde auf
etwa 400 geschätzt, sagte Geller anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1.
Dezember. Ein kostenfreier, anonymer HIV-Test könne am Gesundheitsamt
Trier gemacht werden: In den vergangenen Jahren hätten jährlich rund
1000 Menschen dieses Angebot genutzt, hieß es.

Seit Herbst 2018 könnten HIV-Selbsttests in Apotheken oder
Drogeriemärkten gekauft werden. Diese Möglichkeit begrüßt die
Aids-Hilfe prinzipiell: Anwender dürften aber mit den Ergebnissen
nicht alleine gelassen werden. Man arbeite daher an einem Konzept zum
«begleiteten Selbsttest», sagte der Psychologe.