Minister Spahn: Implantate-Register soll mehr Transparenz schaffen

Düsseldorf (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will
mit einem Implantate-Register für mehr Transparenz bei
Medizinprodukten sorgen. «Wir bauen eine industrieunabhängige Stelle
auf, bei der alle verbauten Implantate gemeldet werden müssen», sagte
Spahn der «Rheinischen Post» (Dienstag).

Zugleich räumte der Minister Defizite ein. Gebe es heute Probleme mit
einem Medizinprodukt, habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte «keinen Gesamtüberblick über alle vergleichbaren
Fälle». Das Institut habe in der Folge auch keine Chance, Patienten
gezielt vor Fehlern zu warnen. Mit dem Implantate-Register soll
außerdem nachgeprüft werden können, wie lange Implantate halten.

Laut Medienrecherchen verursachen fehlerhafte Medizinprodukte wie
Implantate immer häufiger Verletzungen und auch Todesfälle. In
Deutschland seien im vergangenen Jahr 14 034 Fälle gemeldet worden,
bei denen es zu Verletzungen, Todesfällen oder anderen Problemen
gekommen sei, die im Zusammenhang mit Medizinprodukten stehen
könnten. Diese Verdachtsfälle nähmen stark zu, berichteten die Sender

NDR und WDR sowie die «Süddeutsche Zeitung».