Genossenschaft soll Landarzt-Mangel heilen

Lindenfels (dpa/lhe) - Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in
der Trägerschaft einer Genossenschaft versucht im Odenwald den
Ärztemangel zu lindern. «Als erste Ärztegenossenschaft Deutschlands
haben wir eine Zulassung zum Betrieb eines Medizinischen
Versorgungszentrums erhalten», heißt es bei der ÄGIVO in Lindenfels.

Die Abkürzung steht für: Ärztegenossenschaft Gesundheitsversorgung im

Vorderen Odenwald.

«Wir wollen als privater Träger die Daseinsvorsorge sicherstellen, wo
sie mangels freiberuflicher Nachfolge wegzubrechen droht», sagt Frank
Bletgen von BL healthconsult in Mannheim, Manager der Genossenschaft.
«Die Politik muss uns unterstützen, wenn wir dieses gravierende
Problem des bereits eingetretenen Hausarztkollaps für sie abwenden
sollen», fordert er von der neuen Landesregierung in Wiesbaden.

Das Prinzip: Praxen, die keine Nachfolger finden, sollen in die
ÄGIVO übernommen werden und Ärzte anstellen, die sich um die
Patienten in den Dörfern und Kleinstädten kümmern. Die ÄGIVO
übernehme alle unternehmerischen Risiken, sagt Bletgen. Eine
vergleichbare Ärztegenossenschaft gebe es bislang nur in
Rheinland-Palz. Die Medicus Eifler Ärzte eG geht im Januar in Bitburg
an den Start, wie Allgemeinmediziner Michael Jager sagte.