Gesundheitsministerium begrüßt Anstieg bei Organspenden

Berlin (dpa) - Das Bundesgesundheitsministerium hat den Anstieg der
Zahl der Organspenden in Deutschland begrüßt. Dies seien «gute
Neuigkeiten», erklärte das Ressort am Freitag. Unter anderem die
wichtige Debatte um neue Organspende-Regeln brächten viele Menschen
dazu, sich mehr mit dem Thema auseinander zu setzen. Die Zahl der
Spender ist nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation
bis Mitte November auf 832 gestiegen. Das sind mehr als im gesamten
Vorjahr, als es einen Tiefstand von 797 gab. Nach derzeitigem Stand
zeichne sich für 2018 eine Rate von mehr als 11 Spendern pro eine
Million Einwohner ab - nach 9,7 im vergangenen Jahr.

Um zu mehr Organspenden zu kommen, hat die Bundesregierung ein Gesetz
für bessere Bedingungen in den Krankenhäusern auf den Weg gebracht.
Kernpunkte sind höhere Vergütungen durch die Krankenkassen und mehr
Freiraum für Transplantationsbeauftragte in den Kliniken.

An kommenden Mittwoch will der Bundestag in einer offenen Debatte
über mögliche Neuregelungen für Spenden diskutieren.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wirbt für eine Umstellung auf
eine doppelte Widerspruchslösung. Das bedeutet, dass automatisch
jeder als Spender gilt. Dazu soll man aber zu Lebzeiten ausdrücklich
Nein sagen können, ansonsten sind - als doppelte Schranke - noch
Angehörige zu fragen. Bisher gilt das umgekehrte Prinzip, wonach
Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärter Zustimmung erlaubt
sind.