Projekt verspricht neue Erkenntnisse über Ärzte in Nazi-Zeit

Berlin (dpa) - Die Geschichte der Kassenärztlichen Vereinigung
Deutschlands im Nationalsozialismus ist in den kommenden zwei Jahren
Gegenstand eines Forschungsprojekts. Es sei damit zu rechnen, dass es
auf Basis bisher unzugänglicher Quellen viele neue Erkenntnisse über
die Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus geben werde,
erläuterten die Initiatoren am Freitag in Berlin. Das Projekt unter
Leitung von Samuel Salzborn wird am Zentrum für
Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin
durchgeführt und von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)
finanziert.

Als Beispiel für erwartbare neue Erkenntnisse nannten die Beteiligten
die Formulierung von rassistischen und antisemitischen Kategorien auf
pseudowissenschaftlicher Grundlage. Mehr Licht solle auch auf die
Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung beim Berufsausschluss
jüdischer Kollegen fallen. Die Kassenärztlichen Vereinigung
Deutschlands war ein Zusammenschluss der regionalen Kassenärztlichen
Vereinigungen.