Gutachter soll Ex-Profi Klasnic untersuchen

Bremen (dpa/lni) - Der Berufungsprozess um mögliche Behandlungsfehler
beim Ex-Fußballprofi Ivan Klasnic wird sich noch weit bis ins nächste
Jahr ziehen. Das Bremer Oberlandesgericht entschied am Donnerstag,
dass ein neuer Gutachter den früheren Werder Bremen-Spieler erneut
untersuchen soll. Dafür habe der Mediziner bis Ende Mai 2019 Zeit,
sagte eine Gerichtssprecherin. Danach könnten beide Seiten eine
Stellungnahme zu dem Gutachten abgeben. Ein von den Richtern
angeregter Vergleich in Höhe von drei Millionen Euro war zuvor
gescheitert.

Klasnic wirft seinen früheren Ärzten in Bremen vor, seine
Nierenerkrankung nicht erkannt und falsch behandelt zu haben. Das
Landgericht Bremen hatte ihm in März 2017 ein Schmerzensgeld von 100
000 Euro zugesprochen. Auch für den Verdienstausfall und künftige
Behandlungskosten sollten die Beklagten aufkommen. Diese legten gegen
das Urteil Berufung ein. Seit September verhandelt das
Oberlandesgericht den Fall.

2006 versagten die Nieren von Klasnic. Seine Mutter spendete ihm eine
Niere, doch sein Körper nahm das Organ nicht an. Mit der Niere seines
Vaters lebte der kroatische Fußballer mehrere Jahre und kehrte sogar
in die Bundesliga zurück. Inzwischen hat der 38-jährige die dritte
Nierentransplantationen hinter sich.