Schmerzkongress in Mannheim - Mit Apps gegen chronische Pein

Mannheim (dpa/lsw) - Das noch neue Feld der Telemedizin bietet nach
Ansicht von Experten besonders bei der Versorgung von Menschen mit
chronischen Schmerzen große Chancen. «Bei Schmerzpatienten gibt es
keine so große Notwendigkeit ständiger körperlicher Untersuchungen
oder bildgebender Diagnostik», sagte Professorin Carla Nau,
Präsidentin des Deutschen Schmerzkongresses in Mannheim, am Rande der
Veranstaltung. Die weitere Therapie fuße vielmehr auf Faktoren, die
beispielsweise von Apps sehr gut unterstützt werden könnten. «Dazu
gehört, dass Apps dabei helfen, ein Schmerztagebuch zu führen oder
Patienten daran erinnern, bestimmte Übungen zu machen», erklärte die

Medizinerin.

Gerade bei chronisch schmerzgeplagten Menschen setze die Therapie
eben nicht in erster Linie auf die medikamentöse Behandlung. Sondern
es gehe um die Begleitung bestimmter Techniken durch digitale
Konzepte - ähnlich wie bei Sport- und Fitnessapps, sagte Nau.

Sieben bis acht Prozent der Menschen in Deutschland litten unter
chronischen Schmerzen, angesichts demografischer Entwicklungen werde
die Zahl eher zunehmen, sagte Nau. Außerdem sei der Zugang zu
spezieller Schmerzversorgung eingeschränkt. «Da liegt ein großes
Potenzial für Telemedizin.» Die Veränderungen der Schmerztherapie
durch Telemedizin ist eines der Schwerpunktthemen des diesjährigen
Kongresses, der noch bis diesen Samstag tagt.