Frauen in Industrieländern bringen Kinder immer später zur Welt

New York (dpa) - Frauen in Industrieländern wie Deutschland, Italien,
Spanien und Japan bringen ihre Kinder in zunehmend höherem Alter und
nichtehelich zur Welt. In diesen Ländern sind Frauen im Durchschnitt
mittlerweile über 30 Jahre alt, wenn sie ihr erstes Kind zur Welt
bringen, wie aus dem neuen UN-Weltbevölkerungsbericht hervorgeht. In
den 1970er-Jahren lag der Schnitt noch bei 24 bis 26 Jahren.

«Die Geburten in höherem Lebensalter sind unter gut ausgebildeten
Frauen am schnellsten angestiegen», schreiben die Autoren des am
Mittwoch in New York vorgestellten Berichts. «Sie versuchen, die
wirtschaftlichen oder beruflichen Rückschläge zu vermeiden, die
häufig mit einer Mutterschaft in jungen Jahren verbunden sind.» Dazu
würden auch Reproduktionstechnologien wie künstliche Befruchtung
beigetragen. Zugleich bergen Schwangerschaften Ende 30 oder Anfang 40
größere Risiken.

Laut der Bevölkerungsbehörde UNFPA, die den Bericht jedes Jahr
erstellt, sind die Fruchtbarkeitsraten fast überall auf der Welt
rückläufig. Besonders hoch aber sind und bleiben sie voraussichtlich
im Afrika südlich der Sahara. «Mehr als die Hälfte des bis 2050
weltweit zu erwartenden Bevölkerungswachstums» werde Schätzungen
zufolge in diese Region fallen. Afrika wird dann gut ein Viertel der
Weltbevölkerung ausmachen, heißt es im Bericht.