Nach Infektionen sollen sich 700 Klinikpatienten untersuchen lassen

Donauwörth (dpa/lby) - Nach einer Infektion von mehreren Menschen mit
Hepatitis C im Krankenhaus im nordschwäbischen Donauwörth sollen sich
fast 700 Patienten untersuchen lassen. Wie das Landratsamt Donau-Ries
berichtete, soll ein mittlerweile nicht mehr an der Klinik
beschäftigter Anästhesist während Operationen Patienten angesteckt
haben. Die Zahl der Verdachtsfälle stieg am Dienstag von vier auf
fünf Infizierte. Gegen den Arzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Nach Einschätzung der Kreisbehörde könnte der selbst infizierte
Mediziner zwischen November 2016 und April 2018 die Patienten
angesteckt haben. «In diesem Zeitraum wurden insgesamt 693
Patientinnen und Patienten vom beschuldigten Mediziner narkotisiert.»

Diese Betroffenen sollen sich nun bei ihrem Hausarzt auf die
Krankheit untersuchen lassen. Hepatitis C ist eine Lebererkrankung,
die zu schweren Folgeerkrankungen führen kann. Nach Angaben des
Gesundheitsamtes in Donauwörth gebe es inzwischen aber auch gute
Heilungschancen.