Bill Gates: Kapitalismus taugt im Kampf gegen Ungleichheiten

Berlin (dpa) - Microsoft-Gründer Bill Gates (62) hält den
Kapitalismus für das richtige Mittel, um Ungleichheiten zu bekämpfen.
«In einem kapitalistischen Wirtschaftssystem kann man Steuerniveaus
festlegen, um Wohlstand zu verteilen», sagte er am Montagabend vor
Journalisten in Berlin. Es sei schwer, sich ein System vorzustellen,
das ebenso gut für Medizin, Elektrizität oder für die
Alphabetisierung sorge. «Es gibt keinen Beweis, dass ein alternatives
System gut arbeitet.»

Gates nannte als Belege seiner These Länder, die einen Weg abseits
des Kapitalismus gehen - und damit nach Ansicht vieler scheitern. In
Nordkorea lebe jeder «ein schreckliches Leben». Am Beispiel von
Venezuela sehe man, was es bringe, wenn die Regierung die Preise
festsetze, sagte Gates.

Der Microsoft-Gründer ist derzeit für das jährliche Treffen der
wohltätigen Initiative «Grand Challenges», die er mitgegründet hat,

in Berlin. Gates, der schon Milliardenbeträge für wohltätige Zwecke
ausgegeben hat, galt jahrelang als reichster Mensch der Welt. Derzeit
rangiert er mit einem geschätzten Vermögen von 90 Milliarden Dollar
(78 Milliarden Euro) auf dem zweiten Platz der «Forbes»-Rangliste der
reichsten Menschen der Welt - hinter Amazon-Gründer Jeff Bezos (112
Milliarden Dollar).