Ebola-Fälle im Kongo: WHO beruft Krisenausschuss ein

Goma (dpa) - Wegen der zahlreichen Ebola-Fälle im Kongo hat die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Mittwoch den Krisenausschuss
einberufen. Das teilte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom
Ghebreyesus am Montag bei Twitter mit. Das Komitee soll demnach
entscheiden, ob es sich bei dem Ausbruch der Seuche um eine Notlage
von internationaler Tragweite handelt.

Im Osten des Kongos sind bereits 100 Menschen an Ebola gestorben.
Weitere 35 Tote galten laut dem kongolesischen Gesundheitsministerium
als Ebola-Verdachtsfälle, die Infektion wurde aber nicht eindeutig
nachgewiesen. Insgesamt 211 Menschen hätten sich aller
Wahrscheinlichkeit nach seit Beginn der Epidemie Ende Juli mit dem
hämorrhagischen Fieber angesteckt. 55 Patienten konnten laut dem
Ministerium bislang wieder geheilt werden.

Der Ebola-Ausbruch in der Provinz Nord-Kivu ist bereits die zehnte
Epidemie im Kongo seit der Entdeckung der Krankheit dort in den
1970er-Jahren. Das zentralafrikanische Land hat daher Erfahrung in
der Bekämpfung kleinerer Ausbrüche der nach einem kongolesischen
Fluss benannten Krankheit. Die neue Epidemie betrifft allerdings eine
Großstadt und ein Gebiet mit problematischer Sicherheitslage.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der
Welt. Bei einer Epidemie 2014/2015 starben in Westafrika mehr als
11 000 Menschen. Infizierte Patienten können das Virus leicht
übertragen. Forscher vermuten, dass sich Menschen zu Beginn einer
Epidemie über den Verzehr von Wildtieren wie Fledermäusen anstecken.