Krebsregister liefert Ärzten wichtige Daten für Therapie

Mainz (dpa/lrs) - Nach drei Jahren Aufbauphase für das Krebsregister
Rheinland-Pfalz hat das Gesundheitsministerium eine erste positive
Bilanz gezogen. «Wir können mit Stolz feststellen, dass wir als eines
der wenigen Länder in Deutschland den Aus- und Umbauprozess im
vorgesehenen gesetzlichen Zeitrahmen geschafft haben», sagt die
rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine
Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Montag in Mainz. Das im April 2013 in
Kraft getretene Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG)
verpflichtet die Länder, flächendeckende klinische Krebsregister
einzurichten.

Das Krebsregister erfasst seit 25 Jahren alle Tumorerkrankungen in
Rheinland-Pfalz. Seit 2016 melden Ärzte neben der Diagnose auch Start
und Ende einer Therapie, Nachsorge und das Auftreten neuer
Metastasen. Das soll dabei helfen, Neuerkrankungen und
Behandlungsabläufe miteinander zu vergleichen.

Die Einführung des elektronischen Meldeportals bedeutete auch für die
Ärzte eine Umstellung. Die Dokumentation der Therapie ist für viele
Ärzte ein zusätzlicher Aufwand. Innerhalb von vier Wochen nach der
jeweiligen Behandlung müssen die Onkologen in Rheinland-Pfalz dem
Register die Informationen dazu gemeldet haben. «Ich muss ganz
ehrlich sagen, zu Anfang war ich recht kritisch», sagt die Direktorin
der Frauenklinik Mainz, Annette Hasenburg. Mittlerweile sei sie
allerdings «sehr froh, auf die Datenlage zurückgreifen zu können».


Eine Krebsbehandlung gilt nach fünf Jahren ohne Auftreten neuer
Metastasen oder Tumore als erfolgreich. In zwei Jahren könne man den
ersten Fünf-Jahre-Zyklus auswerten, sagte die ärztliche Leiterin des
Krebsregisters, Sylke Zeißig. «Mittelfristig werden wir die
Ergebnisse unterschiedlicher Therapiestrategien vergleichen und zur
Weiterentwicklung von Therapie-Leitlinien beitragen können». Diesem
Ziel diene auch die neu vereinbarte Zusammenarbeit mit dem
Krebsregister Namibia.