Mehr Masern-Fälle in Bayern

München (dpa/lby) - Die Zahl der Masern-Fälle in Bayern hat sich in
diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt. Bis zum 8. Oktober gab es
heuer 100 Erkrankungen im Freistaat, wie das Gesundheitsministerium
am Montag in München mitteilte. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren
es demnach 43 Fälle. Masern seien kein Kinderkram, sagte
Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und warb erneut für
Impfungen. Der hochansteckende Virus sei könne bei sehr schwerem
Verlauf der Erkrankung gravierende Spätfolgen haben.

Die Krankheit geht mit grippeähnlichen Symptomen und später einem
charakteristischen Hautausschlag einher. Sie schwächt das Immunsystem
und kann in sehr seltenen Fällen tödlich enden. Gefährlich sind
Masern vor allem für Säuglinge und Kleinkinder.

In den vergangenen 13 Jahren sei die Zahl der zweimal gegen Masern
geimpften Kinder in Bayern deutlich gestiegen, sagte Huml - und zwar
um fast 50 Punkte auf mehr als 92 Prozent. Nach Ansicht von Experten
ist jedoch eine Impfquote von mindestens 95 Prozent nötig, um die
Masern vollständig zu beseitigen.

Ein großer Teil der Masern-Patienten in Bayern seien Jugendliche und
Erwachsene: In den vergangenen Jahren war etwa die Hälfte der
gemeldeten Betroffenen 15 bis 45 Jahre alt. Nur wer als Kind zweimal
oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft sei, besitze
einen vollständigen Schutz, sagte Huml.