Krankenkasse: Eltern besuchen mit Kleinkindern zu selten den Zahnarzt

Nicht einmal jedes vierte Kleinkind im Saarland geht laut einer
Krankenkassenstudie zum Zahnarzt. Auch die Eltern sind demnach wahre
Zahnarztmuffel.

Mainz (dpa/lrs) - Eltern in Rheinland-Pfalz und im Saarland gehen
laut einer Krankenkassenstudie zu selten mit ihren Kindern zum
Zahnarzt. Laut «Zahnreport» der Barmer GEK nehmen in Rheinland-Pfalz
nur 32,4 Prozent der Kinder zwischen zweieinhalb und sechs Jahren die
jährliche Früherkennungsuntersuchung in Anspruch. Im Saarland seien
es mit 24,5 Prozent sogar so wenige wie in keinem anderen Land. Der
bundesweite Schnitt liegt laut Barmer GEK bei 35,1 Prozent.
Spitzenreiter sei Bayern mit 42 Prozent.

Zur Prophylaxe gehen laut «Zahnreport» in Rheinland-Pfalz 62,6
Prozent der Kinder zwischen sechs und 17 Jahren - im Saarland sind es
58,2 Prozent. Auch hier liegen beide Länder unter dem Bundesschnitt
von 65,7 Prozent.

Der Leiter der rheinland-pfälzischen Landesvertretung der Techniker
Krankenkasse (TK), Jörn Simon, sagte indes: «Beim Blick auf die
zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen im Kleinkindalter sollte nicht
nur auf die Zahl der Zahnarztbesuche geschaut, sondern auch bedacht
werden, dass in Kindergärten regelmäßige Zahnarztbesuche
stattfinden.» Solche Angebote organisiere beispielsweise die
Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Rheinland-Pfalz (LAGZ).

Ein möglicher Grund für die niedrigen Zahlen der Arztbesuche könnten

Eltern sein, die selbst Zahnarztmuffel sind. Denn auch bei den
Erwachsenen bildete das Saarland das Schlusslicht im bundesweiten
Barmer-GEK-Vergleich. Laut der Studie besuchten 65,5 Prozent der
Saarländer im Jahr 2016 einen Zahnarzt. Rheinland-Pfalz liegt mit
68,4 Prozent auf dem viertletzten Platz. Der Bundesdurchschnitt
betrage 71,5 Prozent.