Die schnelle Verbreitung der West-Nil-Viren über die Erde

Poing/Erlangen (dpa/lby) - Das West-Nil-Virus hat sich rasch über
fast alle Erdteile ausgebreitet. Erstmals wurde es 1937 in der Region
West Nil in Uganda nachgewiesen, später in anderen Ländern Afrikas
und Asiens. In den 1990er-Jahren schaffte es den Sprung über den
Atlantik. Im Sommer 2002 erlebte die USA eine erste größere Epidemie
mit über 4000 Erkrankten und 250 Todesfällen.

2018 breitete sich der Erreger ungewöhnlich stark in Europa aus, vor
allem im Süden: Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC registrierte bislang
1317 Erkrankungen, die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher liegen,
da es oft keine oder nur leichte Symptome gibt.

Besonders viele Fälle gab es in Italien, Griechenland, Rumänien und
Ungarn. Das Virus trat aber auch in Deutschlands Nachbarländern
Frankreich, Österreich und Tschechien auf. 142 Menschen in der EU
starben in diesem Jahr nachweislich am West-Nil-Fieber.

In Deutschland wurde das Virus bis zum aktuellen Fall in Bayern nur
bei Reiserückkehrern nachgewiesen - und seit Ende August auch bei
Vögeln. Beim Untersuchen eines solchen toten Vogels hat sich nun
höchstwahrscheinlich der betroffene Tierarzt infiziert.