Kinderärzte wollen nationalen Aktionsplan gegen Fettleibigkeit

Bad Orb (dpa/lhe) - Mit einem nationalen Aktionsplan muss nach
Ansicht von Ärzten die Fettleibigkeit bei Kindern eingedämmt werden.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sprach sich am
Donnerstag bei einem Kongress in Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis) für ein
großangelegtes Vorgehen gegen Übergewicht und Adipositas aus.
Verbandspräsident Thomas Fischbach sagte, Bund, Länder und Kommunen
müssten endlich aufeinander abgestimmt gegen die chronische Krankheit
vorgehen. Der Verband schlug konkrete Schritte vor. Die Liste der
Forderungen umfasst eine Zuckersteuer, eine Nährwertampel auf
Produkten und ein Werbeverbot für ungesunde Nahrungsmittel.

Eine Nährwertampel zum Beispiel könne auf einen Blick zeigen, welche
Waren im Supermarkt-Regal zu fett, zu salzig oder zu süß sind. Zum
Vorschlag einer Zuckersteuer erklärte Deutschlands oberster
Kinderarzt: Die Wirksamkeit von gesetzlichen Verboten hätten das
Rauchverbot und die Alkopops-Steuer bewiesen. Nachdem die Politik die
bei Jugendlichen überaus beliebten Schnapsmischgetränke mit einer
Sondersteuer belegt habe, sei der Absatz binnen eines Jahres um 80
Prozent gesunken.